Inhaltsverzeichnis
- Warum braucht man für Hunde einen Fahrradanhänger?
- Sind nur teure Anhänger wirklich zu gebrauchen?
- Welcher ist der richtige Anhänger?
- Was ist bei einer Neuanschaffung zu beachten?
- Wie gewöhne ich meinen Hund an den Anhänger?
- Wie verändert sich das Fahrverhalten meines Fahrrads durch den Anhänger?
- Welche technischen Voraussetzungen muss das Zugfahrrad haben?
- Was ist bezüglich der Sicherheit zu beachten?
- Geht nicht auch ein alter gebrauchter Kinderanhänger?
- Reicht nicht auch ein Lastenanhänger?
- Marktübersicht
Warum braucht man für Hunde einen Fahrradanhänger?
Die Gründe für die Anschaffung eines Hundeanhängers können sehr vielfältig sein.
Vielleicht hat der geliebte Vierbeiner schon ein gehobenes Alter erreicht oder ist durch eine Verletzung oder Krankheit in der Bewegung eingeschränkt. Dann ist ein Fahrradanhänger eine gute Möglichkeit, trotzdem mit dem Hund an frischer Luft unterwegs zu sein.
Wohnt man mitten in einer Großstadt, dann ist es nicht immer das reine Vergnügen, mit dem Hund spazieren zu gehen. Viel schönere Möglichkeiten gibt es da vielleicht am Stadtrand oder in einem Park. Nur wie kommt man da hin, wenn der Fußweg zu lang ist? Da könnte der Gespann aus Fahrrad und Hundeanhänger die Lösung sein.
Für Leute, die gerne Rad fahren, ist es ein Problem, den Hund mitzunehmen. Es gibt zwar einige Hunderassen, die durchaus sehr lange Strecken laufen können. Die meisten Hunde wären aber schon bei einer kürzeren Radtor von vielleicht 20 km hoffnungslos überfordert. Deswegen stellt sich für Hundebesitzer die Frage, wie der Hund und das Rad fahren unter einem Hut zu bringen sind. Es liegt also nahe, für den vierbeinigen Liebling einen Anhänger anzuschaffen und ihn mit auf Radtour zu nehmen.
Sind nur teure Anhänger wirklich zu gebrauchen?
Je nach Art des des Einsatzes werden ganz unterschiedliche Anforderungen an den Anhänger gestellt. Wird er Anhänger nur gelegentlich genutzt, wenn der Hund einmal eine längere Strecke nicht mehr bewältigen kann, dann kann man durchaus Abstriche an der Qualität machen und zu einem günstigeren Modell greifen.
Soll der Anhänger aber jeden Tag eingesetzt werden und steht er vielleicht noch über Nacht draußen, dann ist ein qualitativ hochwertiger Anhänger nötig.
Es ist also ganz wichtig, sich vor der Anschaffung über den geplanten Einsatzzweck Gedanken zu machen. Je häufiger man den Anhänger nutzen möchte, desto mehr Geld sollte man investieren.
Welcher ist der richtige Anhänger?
Bevor man in den Laden geht oder einen Online-Shop besucht sollte man sich über ein paar grundsätzliche Gedanken machen. Sonst ist man im großen Angebot von Anhängern verloren. Hier eine kleine Checkliste mit Fragen, die man sich unbedingt vor dem Kauf beantworten sollte.
- Wie schwer und wie große ist mein Hund?
Zuerst muss man mit dem Hund auf die Waage. Gewicht und Größe des Hundes sind wichtige Kriterien. Jeder Anhänger ist nur für ein bestimmtes Gewicht ausgelegt. - Einsatz auch als Buggy?
Dann muss man sich Gedanken darüber machen, ob der Anhänger auch als Buggy für den Hund genutzt werden soll. Wenn das der Fall ist, dann wird die Auswahl schon erheblich eingeschränkt. - Federung notwendig?
Dann muss man überlegen, wo man überall mit dem Anhänger fahren möchte. Ist man nur auf glatten Asphalt-Wegen unterwegs oder mehr auf Waldwegen. Für den Einsatz auf unbefestigten Wegen ist eine Federung angebracht. Auch wenn der Hund lange Zeit im Anhänger bleiben soll, zum Beispiel auf einer Radreise, dann ist ein Hundeanhänger mit Federung sinnvoll. - Einsatzhäufigkeit
Soll der Anhänger nur dafür genutzt werden, dann der Hund einsteigen kann falls er bei einer Radtour nicht mehr mitlaufen kann? Oder soll der Hund jeden Tag über eine längere Strecke im Alltagseinsatz befördert werden? Je nach dem müssen andere Anforderungen an die Qualität der eingesetzten Materialien und an die Verarbeitungsqualität gestellt werden. - Wo wird der Anhänger bei Nichtbenutzung untergestellt?
Kann der Anhänger in der Garage untergestellt werden oder muss er nach jeder Benutzung kleinstmöglich zusammengeklappt und in den Keller getragen werden? Dann ist ein gute Klappmechanismus wichtig. Muss der Anhänger vielleicht jeden Tag bei jeder Witterung draußen vor der Tür stehen? Dann ist vielleicht ein Anhänger mit Alu-Rahmen und einer Bespannung aus hochwertigen Stoff der Richtige.
Wenn man sich diese Fragen beantwortet, dann hilft das sehr, in der unten stehenden Tabelle sich ein paar Favoriten herauszusuchen und diese näher anzuschauen.
Was ist bei einer Neuanschaffung zu beachten?
Steht ein Fahrradurlaub mit dem Vierbeiner an, dann ist es keine gute Idee, eine Woche vorher eine Fahrradladen oder einen Online-Shop aufzusuchen um das passende Gefährt für den Hund zu kaufen. Es ist wichtig, viel Zeit einzuplanen. Dafür gibt es verschiedene Gründe.
Der Fahrer des Zugfahrrades sollte sich erst einmal an das Fahren mit dem Gespann vertraut machen. Der Anhänger kann das Fahrverhalten erheblich beeinflussen. Dazu gleich mehr.
Doch bevor man losfahren kann, muss der Anhänger erst einmal aufgebaut werden. Man muss sich erst mit der Handhabung vertraut machen. Es ist wichtige, genau zu wissen, wie die Anhängerkupplung richtig am Fahrrad befestigt wird, wie alle Türen funktionieren und vielleicht auch, wie der Anhänger auf- und zugeklappt wird.
Eine andere Sache ist nicht ganz so offensichtlich. Viele Anhänger riechen im Neuzustand sehr starken nach Kunst. Wenn das schon uns Menschen stört, wie empfindet das dann ein Hund, der eine vielfach empfindlichere Nase als ein Mensch hat? Der Anhänger sollte vor Gebrauch also gut auslüften. Wenn der Hund nicht in den Anhänger will, dann könnte der Geruch durchaus eine Ursache sein.
Der Hund muss sich auch erst einmal an das neue Beförderungsmittel gewöhnen. Je nach Charakter des Tiers geht das schneller oder dauert länger. Wie man dem Hund den Anhänger schmackhaft machen kann, dazu gebe ich gleich ein paar Tipps.
Wie gewöhne ich meinen Hund an den Anhänger?
Es gibt Hunde, die sind überhaupt nicht zu überzeugen, im Fahrradanhänger mitzufahren. Für andere ist es überhaupt kein Problem. Wie man einen Hund dazu bringt, dass er gerne in den Anhänger einsteigt, will ich hier man kurz beschreiben.
Viele Hunde liegen von sich aus gerne unter dem Tisch, unter einem Stuhl oder in einer Hundehütte. Das ist für einen Hund eine Art “Höhle” in der er sich geborgen fühlt. Genau dieses Verhalten kann man gut nutzen, um den Hund an den Anhänger zu gewöhnen. Dazu werden de Räder und die Deichsel vom Anhänger abgebaut, was ja inzwischen bei den meisten Modellen problemlos geht. Die Lieblingsdecke oder das Körbchen des Hundes wird dann in den Anhänger gelegt. Spätesten mit etwas Naschzeug ist dann auch der ängstlichste Hund zu überzeugen.
Wenn der Hund nach ein paar Tagen dann gerne in seiner neuen Hütte liegt, dann kann mit dem nächsten Schritt begonnen werden. Die Räder werden wieder montiert. Wenn für den Anhänger ein Umbausatz zum Buggy vorhanden ist, dann wird der Schiebebügel und das Frontrad montiert. Jetzt wird der Hund wieder mit Lieblingsdecke und Hundenasch davon überzeugt, einzusteigen. Zu Fuß dreht man dann eine kleine Runde. Die Größe der Runde kann von Tag zu Tag gesteigert werden. Viele Anhänger haben ein Dach, was sich öffnen lässt. Das würde ich zumindest in der ersten Zeit immer offen lassen. So kann der Hund genau beobachten, was mit ihm geschieht.
Wenn der Hund das Schieben ohne Problem akzeptiert, dann kann man den Anhänger an das Fahrrad ankoppeln und mal ein paar Meter fahren. Die Strecken werden dann von Tag zu Tag weiter ausgedehnt.
Auf diese Art und Weise kann man wohl die meisten Hund an den Transport im Anhänger gewöhnen.
Wie verändert sich das Fahrverhalten meines Fahrrads durch den Anhänger?
Ein Anhänger am Fahrrad kann das Fahrverhalten erheblich ändern. Erst einmal ist es ein Zusatzgewicht, das beschleunigt und abgebremst werden muss. Bei einem mittelgroßen Hund kommen da inklusive Anhänger schon mal leicht 30 kg Mehrgewicht zusammen. Die müssen auch dem Berg hinauf gefahren werden. Es ist also erst einmal mehr Kraft notwendig, wenn ein Anhänger am Fahrrad hängt.
Um sich an das Mehrgewicht zu gewöhnen ist es sinnvoll, erst einmal ohne Hund zu üben. Nachdem man sich mit dem Fahrverhalten des leeren Anhängers vertraut gemacht hat, kann man ruhig mal ein Zusatzgewicht in den Anhänger packen, das etwa den Gewicht des Hundes entspricht.
Ist die Fuhre ein Fahrt, dann muss sie auch irgend wann mal wieder abgebremst werden. Dabei muss man ebenfalls das Mehrgewicht einkalkulieren. Besonders aufpassen muss man bei Regen. Ist das Fahrrad mit einer Felgenbremse ausgerüstet, dann verschlechtert sich die Bremswirkung durch die Nässe. Außerdem wird die Fahrbahn rutschig.
Grundsätzliche Vorsicht ist bei der Benutzung der Vorderradbremse angebracht. Bei einem Fahrrad ohne Anhänger kann man da durchaus man beherzt bremsen, so dass das Hinterrad fast vom Boden abhebt. Mit einem Anhänger am Hinterrad ist das keine gute Idee. Der zusätzliche Schub am Hinterrad durch den Anhänger kann zum Ausbrechen führen, was dann in den meisten Fällen mit einem Sturz enden wird.
Einige Modelle von Hundeanhängern haben eine sehr schmale Spurweite. Diese neigen eher zum Schlingern oder zum Umkippen in engen Kurven. Besonders bei solchen Anhängern muss die Fahrweise angepasst werden. Je breiter die Spur und je größer die Räder, desto unauffälliger laufen die Anhänger hinter dem Zugfahrrad hinterher.
Welche technischen Voraussetzungen muss das Zugfahrrad haben?
Das Fahrrad muss erst einmal die Möglichkeit haben, dass die Anhängerkupplung an der Hinterradachse befestigt werden kann. Ist die Hinterachse mit einem herkömmlichen Schnellspanner oder mit Muttern befestigt, dann ist das bei den allermeisten Fahrrädern kein Problem. Problematisch wird es bei den Steckachsen, mit denen moderne Mountainbikes ausgerüstet sind.
Bei Mountainbikes mit Hinterradfederung sollte beim Hersteller angefragt werden, ob der Betrieb mit Anhänger zulässig ist.
Das gleiche gilt für E-Bikes. Grundsätzlich ist ein Unterstützung durch einen Elektromotor schon sinnvoll. Die Steuerung des Antriebs muss aber auch dafür ausgelegt sein.
Wegen des Mehrgewichts ist eine gut abgestufte Gangschaltung sinnvoll. Die Bremsen sollten ausreichend stark sein.
Was ist bezüglich der Sicherheit zu beachten?
Ein wichtiges Kriterium für die Sicherheit sind die Bremsen beim Zugfahrrad. Die müssen leistungsfähig genug sein, um das Gespann sicher abzubremsen.
Ist man viel ist öffentlichen Straßenverkehr unterwegs und das vielleicht auch noch bei Dunkelheit oder Dämmerung, dann spielt die Sichtbarkeit des Anhängers eine große Rolle.
Vorgeschrieben sind rote Reflektoren am Heck. An viele Anhängern wird Stoff mit Refektorsteifen verwendet.
Ein Sicherheitswimpel bingt den niedrigen Anhänger besser ins Blickfeld der Autofahrer. Ist man viel in der Dunkelheit unterwegs, dann macht vielleicht auch eine Akku-Beleuchtung für den Anhänger Sinn.
Es ist wichtig, das der Hund im Anhänger mit einer kurzen Leine festgemacht werden kann. Es sind immer wieder Berichte darüber zu lesen, das Hundeanhänger in einer Kurve umgekippt sein und das auch von Anhängern, die eigentlich aufgrund der breiten Spur und eines tiefen Schwerpunktes eigentlich nicht zum Umkippen neigen sollten. So ein Unfall kann schlimme Folgen haben, da durch den umstürzenden Anhänger auch der Radfahrer stürzen kann.
Ein Grund für diese Unfälle ist, dass die Hunde im Anhänger nicht richtig an eine Leine gelegt wurden. Wenn ein 20 kg schwerer Hund in einer Kurve vor die Seitenwand eines 15 kg schweren Anhängers springt, dann ist es ganz klar, dass der Anhänger umkippen wird. Deswegen muss durch eine Leine die Bewegungsfreiheit so weit eingeschränkt werden, dass das nicht möglich ist. Natürlich muss man hierbei auch das Temperament und das Gewicht des Hundes berücksichtigt werden.
Geht nicht auch ein alter gebrauchter Kinderanhänger?
Die Anforderungen an einen Anhänger für Vierbeiner sind denen an einen Kinderanhänger recht ähnlich. Der Anhänger muss gut hinter dem Fahrrad laufen, er darf die Fahreigenschaften nicht zu sehr negativ beeinflussen und er muss sich leicht an das Fahrrad ankoppeln lassen. In vielen Fällen ist es wünschenswert, dass sich der Anhänger auch platzsparend zusammenfalten lässt, sei es, dass er im Keller verstaut werden muss oder dass er zum Startpunkt einer längeren Radtour in den Kofferraum des Autos passen muss.
Es gibt aber auch Unterschiede. Die Sicherheitsanforderungen sind natürlich nicht so hoch wie bei einen Anhänger für ein kleines Kind. Sitzbank und Sicherheitsgurte sind überflüssig. Die Mitnahme von zusätzlichen Gepäck spielt weniger eine Rolle. Den Wochenendeinkauf möchte man sicher nicht unbedingt bei seinem Vierbeiner im Anhänger verstauen.
Aus Gewichtsgründen wird bei einigen Kinderanhängern auf eine Bodenwanne aus Plastik oder Aluminium verzichtet und ein Stoffboden eingesetzt. Für einen Hund ist so etwas absolut ungeeignet. Die Krallen würden so einen Boden binnen kürzester Zeit kaputt machen. Deswegen ist ein fester Boden Pflicht.
Bei einigen Kinderanhängern ist es möglich, Sitzbank und Gurte komplett zu entfernen. Es ist also denkbar, einen gebrauchen Kinderanhänger in einen Hundeanhänger zu verwandeln. Bevor man aber auf einen Gebauchtwarenmarkt zuschlägt, sollte man sich sicher sein, dass sie die Einbauten auch wirklich entfernen lassen. Beim Kid Car beispielsweise ist das der Fall.
Auf jeden Fall muss man sich Gedanken darüber machen, wie der Hund im Anhänger angeleint werden soll.
Reicht nicht auch ein Lastenanhänger?
Man könnte auf die Idee kommen, einfach einen Lastenanhänger für den Hund anzuschaffen. Das ist jedoch keine so gute Idee. Oft sind die Wände relativ niedrig und ein Dach fehlt. Der Hund könnte relativ leicht aus dem Anhänger heraus springen. Auch ist der Witterungsschutz nicht gut. Einem gesunden Hund machen eigentlich Regen, Wind und Kälte kaum etwas aus. Es ist aber zu bedenken, dass der Hund sich im Anhänger kaum bewegen kann und trotzdem dem Fahrtwind und dem schlechten Wetter ausgesetzt ist. Das ist nicht unbedingt gut für seine Gesundheit. Der Anhänger sollte also eine Witterungsschutz bieten.
Marktübersicht
Inzwischen gibt es von einigen Herstellern speziell für Hunde ausgelegte Anhänger. Hier eine Übersicht.